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Als Vermieter in Deutschland hast du sowohl Rechte als auch Pflichten, die im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und anderen Gesetzen geregelt sind. So darfst du Miete verlangen, Kautionen erheben und Besichtigungen durchführen. Gleichzeitig musst du sicherstellen, dass die Immobilie instand gehalten wird und du die Privatsphäre deiner Mieter respektierst. 

Als Experten für Immobilienrecht wollen wir uns die wichtigsten Punkte nachfolgend einmal genauer für dich ansehen.

Deine Rechte als Vermieter kennen und anwenden

Als Vermieter hast du klar festgelegte Rechte, die deine Position stärken und dir helfen, deine Immobilie(n) effizient zu verwalten. Diese Rechte sind nicht unbegrenzt, aber sie sind entscheidend, um deine Investition zu schützen und ein faires Mietverhältnis zu gewährleisten.

Es ist unerlässlich, dass du deine Rechte kennst, um sicherzustellen, dass du diese durchsetzen kannst, wo es nötig ist, und um zu wissen, wo die rechtlichen Grenzen liegen. Kenntnisreiche Vermieter wissen übrigens, dass ihre Rechte eng mit ihren Pflichten verknüpft sind.

Mietzins verlangen

Vermietung ist kein Selbstzweck, sondern ein Geschäftsmodell, welches dir durch regelmäßige Einnahmen eine Vermehrung deiner Einkünfte sicherstellen soll. 

Ein grundlegendes Recht, das jeder Vermieter hat, ist somit logischerweise das Recht, Miete von deinen Mietern zu verlangen. Dies ist die Grundlage eines jeden Mietverhältnisses und stellt sicher, dass du für die Nutzung deiner Immobilie eine angemessene Vergütung erhältst. Die Höhe der Miete sollte im Mietvertrag klar definiert sein, um Missverständnisse zu vermeiden.

Regelmäßige und pünktliche Mietzahlungen sind entscheidend für ein geregeltes Mietverhältnis. Es ist daher wichtig, dass du als Vermieter dieses Recht nicht nur kennst, sondern auch konsequent anwendest, um deine finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

Bei Verzug der Zahlungen hast du das Recht, Verzugszinsen (ab 5 % über Basiszinssatz) zu erheben, Mahnungen und im Extremfall eine Kündigung auszusprechen.

Kaution erheben

Das Recht, eine angemessene Mietkaution zu erheben, bietet dir zusätzliche Sicherheit. Die Kaution darf maximal das Dreifache der Monatskaltmiete betragen. Sie kann in Form einer Barkaution, eines Kautionssparbuchs, einer Bürgschaft oder einer Mietkautionsversicherung geleistet werden. Auch die Zahlung in Teilbeträgen ist möglich.

Vor der Rückzahlung der Kaution sollten Vermieter mögliche Ansprüche prüfen und die Mieter frühzeitig über den Rückzahlungsprozess informieren.

Kündigungsrecht

Ein Vermieter kann einem Mieter unter bestimmten Voraussetzungen ordentlich (mit gesetzlicher Frist) oder außerordentlich (fristlos) kündigen. Die Gründe und Bedingungen sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt.

So kannst du das Mietverhältnis mit gesetzlicher Kündigungsfrist beenden, wenn ein berechtigtes Interesse besteht, wie zum Beispiel Eigenbedarf, eine wirtschaftliche Verwertung oder sonstige anerkannte Gründe – wie die bereits oben erwähnte Zahlungsverzögerung bei der Miete. 

Eine fristlose Kündigung ist nur bei schwerwiegenden Vertragsverletzungen möglich, wie im Falle von zwei ausgebliebenen Monatsmieten, vertragswidriger Nutzung oder grober Pflichtverletzung.

immocloud-Tipp:

Berücksichtige, dass die Kündigung immer formell korrekt sein muss und nicht gegen Mieterschutzregeln verstoßen darf. Im Zweifel ist es sinnvoll, hier rechtlichen Rat einzuholen, um spätere Gerichtsverfahren zu vermeiden.

Betretungsrecht

Wenn ein konkreter Grund oder Anlass (z. B. Reparaturen oder Neuvermietung) vorliegt, hast du das Recht, die Wohnung zu betreten  und eine Besichtigung deiner vermieteten Immobilie durchzuführen. Allerdings müssen diese Termine rechtzeitig angekündigt werden, damit sich dein aktueller Mieter auf den Besuch vorbereiten kann und seine Privatsphäre respektiert wird.

Modernisierung und Mieterhöhung

Als Vermieter hast du unter bestimmten Voraussetzungen auch das Recht, Modernisierungen durchzuführen und anschließend die Miete zu erhöhen.

Eine Modernisierung liegt dabei vor, wenn durch bauliche Maßnahmen der Gebäudewert nachhaltig erhöht wird, die allgemeinen Wohnverhältnisse verbessert werden oder Energie- oder Wassereinsparungen erreicht werden.

Grundsätzlich muss der Mieter der Modernisierung vorab zustimmen, es sei denn, dass die geplanten Maßnahmen unzumutbare Belastungen vermeiden, energetisch notwendig sind oder der Mieter trotz Aufforderung nicht auf die Bitte um Zustimmung reagiert. Nach einer Modernisierung kannst du die Miete erhöhen, allerdings gelten hier strenge Regeln bzgl. der Höhe, der Voraussetzungen sowie der Kombination mit anderen Mieterhöhungen.

immocloud-Tipp:

Du trägst als Vermieter die Kosten für die Modernisierungsmaßnahmen, kannst diese aber über die Mieterhöhung umlegen.

Beachte: 

  • Der Mieter muss vorher schriftlich informiert werden (Art, Umfang, Kosten, voraussichtliche Mieterhöhung).
  • Während der Arbeiten hat der Mieter ggf. Anspruch auf Mietminderung, wenn die Nutzung stark beeinträchtigt wird.

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Geben und Nehmen: Deine Pflichten als Vermieter

Vermieter haben nicht nur Rechte, sondern auch eine Vielzahl von Pflichten und Aufgaben

Diese Verpflichtungen sind zu erfüllen, um ein harmonisches Mietverhältnis zu gewährleisten. Dazu gehört, dass die Wohnung in einem ordnungsgemäßen Zustand übergeben und während der Mietzeit erhalten werden muss.

Regelmäßige Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sind entscheidend, um die Werterhaltung deiner Immobilie sicherzustellen und größere Schäden zu vermeiden. Als Vermieter musst du dein Grundstück vor Gefahren sichern und die Hausordnung vorlegen.

Instandhaltungspflicht

Vermieter sind verpflichtet, ihre Immobilien instand zu halten und notwendige Reparaturen zeitnah durchzuführen. Die Immobilie muss in einem vertragsgemäßen, bewohnbaren Zustand übergeben und während der Mietdauer erhalten bleiben. Dazu gehören Reparaturen an Heizungs-, Wasser- und Stromleitungen sowie die Behebung von Mängeln, die Mieter melden. Insofern bist du fortlaufend für Schäden durch normalen Verschleiß verantwortlich

Als Vermieter musst du darüber hinaus sicherstellen, dass deine Immobilie in der Heizperiode auf eine Mindesttemperatur von 20 Grad Celsius beheizbar ist. 

Betriebskostenabrechnung

Eine transparente Betriebskostenabrechnung  ist jährlich durch dich zu erstellen und dem Mieter spätestens 12 Monate nach Ende des Abrechnungszeitraums vorzulegen.

Die Betriebskostenabrechnung (BK-Abrechnung) muss für den Mieter gemäß § 556 BGB klar, verständlich und nachvollziehbar sein. Dabei müssen folgende Pflichtangaben enthalten sein: Abrechnungszeitraum, Gesamtbetrag der Betriebskosten, Verteilungsschlüssel, Vorauszahlungen des Mieters und die daraus resultierende Nachzahlung oder Erstattung.

Datenschutz

Vermieter müssen die Datenschutzgesetze einhalten und die Privatsphäre der Mieter respektieren. Persönliche Daten der Mieter sind vertraulich zu behandeln und dürfen von dir nur für den festgelegten Zweck verwendet werden.

Unsere Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein gutes Verständnis der Rechte und Pflichten als Vermieter unerlässlich ist, um eine erfolgreiche und rechtssichere Vermietung zu gewährleisten. Es gibt viele Aspekte, die berücksichtigt werden müssen.

Indem du deine Rechte kennst und deine Pflichten erfüllst, kannst du sicherstellen, dass 

  • deine Immobilien gut gepflegt werden
  • ihren Wert steigern und 
  • deine Mieter langfristig zufrieden sind.

Nutze die hier präsentierten Informationen, um deine Vermietungspraxis zu optimieren und langfristig erfolgreich zu sein.

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