Vorabnahmeproftokoll der Wohnung: Word-Vorlage als Muster

Besteht für eine der Mietvertragsparteien die Pflicht, das Vorabnahmeprotokoll zu unterschreiben?

Es besteht keine gesetzliche Verpflichtung für Vermieter oder Mieter, ein Vorabnahmeprotokoll zu unterschreiben. Auch, wenn ein solches Protokoll erstellt wird, hast weder Du als Vermieter noch der Mieter einen rechtlichen Anspruch darauf, dass die andere Mietvertragspartei seine Unterschrift leistet. 

Ein Wohnungsvorabnahmeprotokoll hat grundsätzlich nur vorläufigen Charakter und dient dazu, den Zustand der Wohnung zu einem bestimmten Zeitpunkt festzuhalten. Eine Unterschrift auf dem Vorabnahmeprotokoll kann verbindliche Verpflichtungen nach sich ziehen, da Vereinbarungen im Protokoll als selbstständige Regelungen neben dem Mietvertrag gelten können. 

Wichtig: Die endgültige Beurteilung des Wohnungszustands erfolgt erst im Wohnungsübergabeprotokoll bei der tatsächlichen Rückgabe der Wohnung.

Was gehört in ein Wohnungsvorabnahmeprotokoll?

Ein Wohnungsvorabnahmeprotokoll dient vor allem dazu, den Zustand der Wohnung vor der offiziellen Rückgabe festzuhalten und diesbezüglich potenzielle Vereinbarungen zu dokumentieren. Obwohl es keine gesetzlich vorgeschriebene Form für ein solches Protokoll gibt, sollte es dennoch bestimmte Informationen enthalten, um später als hilfreiches Beweismittel dienen zu können.

Besonders wichtig sind diese Eckpunkte für ein Wohnungsvorabnahmeprotokoll:

• Namen und Adressen von Mieter und Vermieter: Diese persönlichen Angaben sind wichtig, um die Identität der beteiligten Parteien zu dokumentieren und um Missverständnisse oder rechtliche Probleme zu vermeiden.
• Genaue Bezeichnung der Mietwohnung: Die genaue Adresse und ggf. die Wohnungsnummer müssen angegeben werden, um sicherzustellen, dass es sich um die korrekte Mieteinheit handelt.
• Datum der Vorabnahme und ggf. Anwesenheitsliste: Das Protokoll sollte das Datum der Vorabnahme festhalten. Es ist auch hilfreich, eine Liste der Anwesenden zu führen, insbesondere wenn Dritte wie der Hausverwalter oder Zeugen anwesend sind.
• Genaue und übersichtliche Aufzählung der Beschädigungen und Mängel: Alle Schäden und Mängel in der Wohnung sollten detailliert aufgelistet und, wenn möglich, durch Fotos dokumentiert werden. Dies hilft, spätere Streitigkeiten zu vermeiden.
• Anmerkungen zum Zustand der Wohnung und Vereinbarungen: Hierzu zählen eventuell notwendige Reinigungsarbeiten, Schönheitsreparaturen oder Renovierungsarbeiten, die bis zur endgültigen Rückgabe der Wohnung durch den Mieter durchgeführt werden müssen. 
• Regelung zu Einbauten und Umbauten: Es sollte auch festgehalten werden, ob vorhandene Einbauten entfernt oder zurückgebaut werden müssen oder ob der Vermieter diese übernimmt. Im Falle einer Übernahme durch den Vermieter ist es sinnvoll, Vereinbarungen zu möglichen Entschädigungen oder Kosten für den Mieter im Protokoll zu dokumentieren.

Wichtig: Eine präzise und detaillierte Beschreibung aller im Protokoll festgehaltenen Vereinbarungen ist von entscheidender Bedeutung, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden – insbesondere für den Vermieter. 

Welche Details sind bei der Erstellung eines Wohnungsvorabnahmeprotokolls zu beachten?

Bei der Erstellung eines Wohnungsvorabnahmeprotokolls solltest Du neben den entscheidenden Eckpunkten bei der Erstellung des Protokolls auch auf einige weitere Details achten, um eine reibungslose und faire Wohnungsübergabe zu gewährleisten. 

Zunächst sollte ein Termin für die Vorabnahme, idealerweise rund zwei Wochen vor dem Ende des Mietverhältnisses und der endgültigen Wohnungsübergabe, vereinbart werden. Diese frühzeitige Besichtigung ermöglicht es beiden Mietparteien, eventuelle Fragen und Probleme bereits im Vorfeld zu klären. Schäden oder notwendige Reparaturen können dann rechtzeitig erkannt und entsprechende Handwerker oder Dienstleister beauftragt werden.

Auch ist wichtig zu bedenken, dass eine solche Vorabnahme häufig noch in möblierten Wohnungen stattfindet. Dementsprechend solltest Du als Vermieter besonders darauf achten, dass sich mögliche Farbunterschiede an Wänden auch hinter Möbeln und Einbauten verstecken können, die erst nach deren Entfernung sichtbar werden. Diese Differenzen könnten zusätzliche Renovierungsarbeiten nach sich ziehen. 

Daher sollte bei der Erstellung des Protokolls darauf geachtet werden, dass alle derartigen Probleme dokumentiert und mögliche Renovierungspflichten klar festgelegt werden. Dies verhindert spätere Missverständnisse und sorgt für eine transparente Abwicklung der Wohnungsrückgabe.

Tipp: Ein detailliertes und gut ausgearbeitetes Wohnungsvorabnahmeprotokoll kann die Erstellung des abschließenden Übergabeprotokolls erheblich erleichtern. Wurden bereits bei der Vorabnahme alle vereinbarten Arbeiten klar dokumentiert und entweder bereits vollständig durchgeführt oder anderweitig einvernehmlich geregelt, gestaltet sich die abschließende Wohnungsübergabe für Dich als Vermieter oft extrem unkompliziert.